Wat Kaal Vam Ebbe Mejnt

Karl vom Ebbe begrüßt Bundeskanzler Ludwig Erhard 
bei einer Wahlkampf-Stippvisite in Meinerzhagen 1965

Här Bundeskanzler,

Nu kann iëck ejnmol genau wie dei Rieken
Ink strackfut in dei Ougen kieken,
un begrüße Ink in unsern hejmischen Gassen
op Platt – sou es mie dei Mule `wassen.
Dat es dei Sproke in unsern Müern,
domet kamme sou richtig van Hiärten küern.
Wou ät nu stot un maket Statioun,
dat es unsere junge Stadt met oller Traditioun.
Un alle, dei hie an dïern Stroten stund,
sit frouh, dat se in Meinerzen liäwen kunnt.
Sei arwet dei Lü, nit blous met d’ Mule,
taum Glücke hä’ vie mej Flietige as Fule.
Awer stur kunnt se sien, es Ink sïeker bekannt,
et sit westfälische Dickköppe ut ejester Hand.
Am besten kunnt ät dat in Bonn probejern,
do hä’ vie *ejnen, dei halpet regejern.
Ouk unser Stadtrot küömet manchmol in Faht,
dann käbbelt se sïek op westfälische Art,
un verdriart sïek dann wia, was dei Striet noch sou harre,
met *„Krugmanns Wacholder“ un ner gurren Zigarre.
Sou sög iëck dat jäne out in der grouten Politik,
wann’t iäwen gejht, trecket an ejnem Strick!
Un verdriart Ink dann wia, was dei Striet noch sou harre,
met „Krugmanns Wacholder“ un ner gurren Zigarre.

Meinerzen, 1. September 1965 

Kaal vam Ebbe

Der Text findet sich in dem Buch „Karl vom Ebbe"
Dort sind auch die hier mit * gekennzeichneten Personen näher erläutert. 

Karl vom Ebbe übergibt Bundeskanzler Erhard bei seiner Wahlkampfstippvisite  im September 1965 in Meinerzhagen  "Krugmanns Wacholder un ne gurre Zigarre"
Karl vom Ebbe übergibt Bundeskanzler Erhard bei seiner Wahlkampfstippvisite im September 1965 in Meinerzhagen "Krugmanns Wacholder un ne gurre Zigarre"